„Der Vorstand des Regionalvereins LEADER-Region 3-Länder-Eck hat als Lokale Aktionsgruppe (LAG) in seiner jüngsten Sitzung das erste LEADER-Projekt der Region beschlossen. Damit ist der Startschuss für die Projektarbeit in der LEADER-Region 3-Länder-Eck gefallen“, berichtet Dr. Gerhard Zoubek, 1. Vorsitzender des Regionalvereins.

Es geht um das Projektvorhaben „Erlebnisweg Luisenpfad“ in der Gemarkung Wiederstein der Gemeinde Neunkirchen. Die Idee ist, einen rund 2,4 km langen Weg zu einem Waldlehrpfad zu qualifizieren und mit einem besonderen pädagogischen Konzept zu versehen. Die örtlichen Projektträger präsentierten ihre Projektidee im Rahmen der Vorstandssitzung am 2. Mai 2016 im Neunkirchener Rathaus. Sie konnten die LAG von ihrem Vorhaben überzeugen, so dass der LEADER-Vereinsvorstand sich einstimmig für das Projektvorhaben auf Neunkirchener Grund ausgesprochen und dafür rund 15.000 Euro der LEADER-Mittel freigegeben hat. Sobald der Antrag auf Bewilligung bei der zuständigen Behörde gestellt und ein positiver Bescheid der Bezirksregierung Arnsberg vorliege, könne mit der Umsetzung der Maßnahme begonnen werden, erklärt Anne-Kathrin Hoß, Regionalmanagerin der Region 3-Länder-Eck, das weitere Vorgehen.
Der Neunkirchener Bürgermeister Bernhard Baumann, Vorstandsmitglied und Gastgeber dieser Sitzung im Rathaus, ist von der Projektidee des Heimat- und Verschönerungsvereins Wiederstein rundum begeistert: „Die Projektträger haben es sich zur Aufgabe gemacht, ein Stück unserer regionalen Natur- und Kulturgeschichte zu konservieren und erlebbar zu machen – und das im wahrsten Sinne des Wortes ‚mit allen Sinnen‘“.

Und Thilo Edelmann, einer der Projektbeteiligten ergänzt, dass „durch waldpädagogische Schulungen und Qualifizierungsmaßnahmen vor allem auch ehrenamtliche Jugendliche in die Lage versetzt werden sollen, Gleichaltrigen Führungen geben zu können und damit das im Ortsteil Wiederstein geplante Freiluftklassenzimmer entsprechend zu ‚bespielen‘“. Das Vorhaben sei einzigartig, so Edelmann weiter, und einen außerschulischen Bildungsort dieser Art fände man im ganzen südlichen Siegerland kein zweites Mal. Die Zielgruppen seien vor allem die eingebundenen Sozialpartner, wie Schulen und Kindergärten. Der Waldlehrpfad mit eingebundenem Schulwald soll jedoch allen Bürgern frei zugänglich sein.

„Das Tolle an diesem ersten Projekt ist vor allem auch, dass es genau dem LEADER-Ansatz entspricht und ‚bottom-up‘, also aus der Bürgerschaft heraus, entwickelt wurde“, freut sich nicht zuletzt Dr. Gerhard Zoubek. „Wenn es gelingt, das Projekt mit gleichbleibend großem privatem Engagement umzusetzen, erhält es sicherlich Vorbildcharakter und sendet wichtige Impulse in unsere LEADER-Region.“ Angetan zeigte sich auch LEADER-Vorstandsmitglied, Christoph Ewers, Burbachs Bürgermeister, der in dem Projekt auch ein besonders Angebot für Familien sieht.

Wie sehr Projekterfolge von engagierten und gut vernetzten Bürgern abhängig sind, weiß auch Stefan Pletziger. Der Regionalmanager der LEADER-Region „4-mitten-im-Sauerland“ berichtete im Rahmen der Vorstandssitzung von seiner langjährigen Erfahrung mit LEADER, stellte einige Beispiele aus seiner sauerländischen Region vor und forderte zum Nachahmen guter Ideen auf. Auch die LEADER-Arbeitskreise seien als Ideen- und Impulsgeber wichtige Gremien. Hier haben Projektträger die Chance, ihre Ideen zu diskutieren, sich zu vernetzen und ggf. auch weitere Mitstreiter für ihre Vorhaben zu finden.

Regional und öffentlich tagende LEADER-Arbeitskreise soll es auch in der Region 3-Länder-Eck geben, so die Regionalmanagerin Anne-Kathrin Hoß. Die Gründungstreffen finden, wie sie erläuterte, am 18. Mai im Rathaus in Wilnsdorf, am 19. Mai im Bürgerhaus in Burbach und am 20. Mai im Haus Henrichs in Neunkirchen-Salchendorf, jeweils um 19.00 Uhr, statt. Entsprechend den Handlungsfeldern der Regionalen Entwicklungsstrategie werden drei regionale Arbeitskreise „Leben und Bildung“, „Klima und Umwelt“ und „Wirtschaft und Arbeit“ gegründet. „Die Arbeitskreise sollen als Ideenschmiede für mögliche Projekte fungieren, Projektträgern die Möglichkeit bieten, sich zu informieren und ihre Ideen konstruktiv zu diskutieren.“, so Anne-Kathrin Hoß. „Zu den Arbeitskreisen, die öffentlich sind, lade ich alle Interessierten schon jetzt ein und heiße sie herzlich willkommen.“