Die Schaffung  eines inklusiven, tiergestützten Angebots für Therapie, Prävention und Erlebnispädagogik, der Wiederaufbau einer alten Mühle als barrierefreier Dorftreffpunkt und Strategien zum Umgang mit Vandalismus im ländlichen Raum: Diese vielfältigen Themen wurden im Rahmen des LEADER-Arbeitskreises am vergangenen Montag, den 08. Mai 2017, im Martiniheim in Wilnsdorf besprochen.

Die drei neuen Projektideen aus Wilnsdorf und Burbach wurden von den jeweiligen Projektträgern vorgestellt und im Anschluss mit interessierten BürgerInnen diskutiert.

Rund 100.000€ LEADER-Förderung möchte der gemeinnützige Verein „Fellbegegnung e.V.“ (i. Gr.) für sein gleichnamiges Projekt beantragen.

Die Fördermittel sollen u.a. für die Anschaffung von Equipment, eine barrierefreie Zuwegung und Aufstieghilfe sowie den Bau eines sog. Trailparks verwendet werden. „Uns ist es wichtig, dass alle Menschen – mit und ohne Behinderung – an unseren Angeboten teilnehmen können“, erklärt Miriam Schuhen, Psychologin und Gründungsmitglied. Dafür sei auch eine halbseitige Überdachung des Reitplatzes unerlässlich. Insbesondere körperbehinderte Kinder müssen vor den gröbsten Witterungseinflüssen geschützt werden, da sie ein besonderes Kälteempfinden haben. „Das Lachen eines Kindes, das nicht fähig ist, sich mit Sprache auszudrücken, zeigt, wie wichtig es ist, dieser Arbeit Raum zu geben“, berichtet eine Arbeitskreisteilnehmerin aus eigenen Erfahrungen.

In Burbach-Lippe möchte der örtliche Heimatverein auf den Grundmauern der ehemaligen Wassermühle einen  barrierefreien Treffpunkt für Bürger und Touristen errichten. Relikte des historischen Mühlrads sollen museal ausgestellt werden. Anhand eines Modells wird die Erzeugung von Energie durch Wasserkraft veranschaulicht. Das vielfältige Konzept sieht zudem den Betrieb einer Ehrenamtskneipe, aber auch die Weiterentwicklung als außerschulischen Lernort vor. Die Lipper Bürger bringen sich mit über 1.200 Arbeitsstunden in die Projektumsetzung ein. Insgesamt werden LEADER-Mittel i.H.v. 206.000€ benötigt.

Der Heimatverein Niederdresselndorf e.V. wiederum plant die künstlerische Neugestaltung einer alten Eisenbahnunterführung und bedient sich beim Umgang mit vorherrschendem Vandalismus erprobter Verfahren aus dem städtischen Bereich. Inhalt der Projektidee ist in diesem Zusammenhang das Aufbringen von historischen Motiven auf die Wände der Unterführung, um ein Stück Dorfgeschichte sichtbar zu machen. Bei der Auswahl der Motive soll die Bürgerschaft mit eingebunden werden. Für die Finanzierung der Graffiti-Künstler, Materialien und Geräte werden ca. 19.500 Euro Fördermittel beantragt. Das Vorhaben in Niederdresselndorf ist „ein Pilotprojekt“, wie es der Vereinsvorsitzende, Bernd Eckhardt, beschreibt. Bei erfolgreicher Umsetzung sind Nachahmer gewünscht.

Insgesamt erhielten alle Projektvorschläge Zuspruch, teilweise ergänzende Ideen oder nützliche Hinweise. In zwei Wochen entscheidet der erweiterte Vorstand des LEADER-Regionalvereins dann über eine Freigabe der Fördermittel.

Der nächste LEADER-Arbeitskreis findet am 26. Juni 2017 in Neunkirchen statt. Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sind in diesem offenen Bürgergremium jederzeit willkommen. Für nähere Informationen erreichen Sie die Regionalmanagerinnen Stefanie Wiegel und Anne-Kathrin Hoß unter 02735/767410 oder info@leader-3laendereck.de.