Große Freude im 3-Länder-Eck. Gestern (21. Mai 2015) informierte Landesumweltminister Johannes Remmel in einem persönlichen Schreiben die LEADER-Bewerberregion „3-Länder-Eck“ über die Entscheidung, dass die in den vergangenen Wochen und Monaten erarbeitete Entwicklungsstrategie überzeugt hat. Damit stehen für die Region Landesfördermittel in Höhe von rund 2,3 Millionen Euro, die zusätzlich noch aufgestockt werden durch private Geldgeber oder die Kommunen, zur Verfügung.

„Wir freuen uns sehr darüber, dass die Experten unsere Strategie vorgeschlagen haben und wir ausgewählt worden sind“, so die Bürgermeisterin von Wilnsdorf, Christa Schuppler, und ihre Kollegen aus Neunkirchen, Bürgermeister Bernhard Baumann, und Burbach, Christoph Ewers sowie Uwe Erner, Bürgermeister der Stadt Herdorf, die als Kooperationspartner mitmacht „Jetzt können die weiteren Rahmenbedingungen geklärt werden und dann die Umsetzungsphase mit tollen Projekten, die die Bürger erarbeitet haben, starten.“

In den letzten Wochen und Monaten war als Grundlage für die LEADER-Bewerbung der Region „3-Länder-Eck“ eine lokale Entwicklungsstrategie erarbeitet worden. „Jetzt geht es zunächst darum, die organisatorischen Weichenstellungen zu treffen“, so Christoph Ewers. „Wir planen einen Verein zu gründen, der voraussichtlich den Namen „LAG 3-Länder-Eck e.V.“ bekommen soll.

Mitglieder können alle Bürgerinnen und Bürger werden sowie öffentliche Institutionen und Wirtschafts- und Sozialpartner.“ Ebenso muss ein Regionalmanagement in Form einer Geschäftsstelle aufgebaut und eingerichtet werden. „Die Planungen dazu laufen jetzt parallel an, auch unter Berücksichtigung der Handlungsempfehlungen des Umweltministeriums.“

„Wir gehen davon aus, dass wir mit der Umsetzung von ersten Projekten Ende des Jahres bzw. Anfang 2016 starten können“, unterstreicht Christa Schuppler beim Blick auf den Zeitplan. „Das ist auch in der Lokalen Entwicklungsstrategie so beschrieben. Wir wollen auf jeden Fall so schnell wie möglich erste Impulse setzen.“

„Die Mitarbeit in den Vorbereitungssitzungen hat gezeigt, wie groß das Interesse am LEADER-Prozess in der Bürgerschaft war“, erinnert sich Bernhard Baumann. „Daran ist nun anzuknüpfen, damit der Schwung nicht verloren geht.“ Er bedankt sich zusammen mit seinen Amtskollegen für die geleistete bürgerschaftliche Arbeit in den beteiligten Kommunen. „Der Prozess hat Freude gemacht. Zusammen mit der Bürgerschaft wollen wir erfolgreich weiter arbeiten.“

Uwe Erner, Bürgermeister der Stadt Herdorf, hofft, dass die Zeichen in Rheinland-Pfalz erkannt worden sind und die Kooperation erfolgreich gelingt. „Wir haben in der Erstellungsphase der Lokalen Entwicklungsstrategie bewiesen, wie eng die Verbindungen sind. Jetzt soll dies auch in Projekten münden. Deshalb hoffe ich auf Unterstützung des Landes Rheinland-Pfalz.“

Grundlage für die LEADER-Bewerbung der Region „3-Länder-Eck“ ist ein Konzept, dessen Kern die Lokale Entwicklungsstrategie darstellt. Hierin wird beschrieben, mit welchen Projekten und Konzepten sich die Region auf den Weg machen will, um die definierten Ziele zu erreichen. Bis Mitte Februar hatten die Bewerberkommunen Zeit, das Papier zu erarbeiten. Dann mussten die Unterlagen beim NRW-Umweltministerium eingereicht werden.

LEADER (Liaison entre actions de développement de l’économie rurale; zu Deutsch: Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft) ist eine Gemeinschaftsinitiative der Europäischen Union. Durch intensive Bürgerbeteiligung und Vernetzung der lokalen Akteure sollen Ideen, Aktivitäten und Engagement in ländlichen Regionen angeregt und vorangebracht werden. Voraussetzung für die Förderung ist eine sogenannte lokale Entwicklungsstrategie (LES). Sie enthält die Ziele und Projektideen der Region und umfasst dabei mehrere thematische Schwerpunkte.