Vier geförderte neue Treffpunkte in Burbach und Neunkirchen präsentieren sich.
Die Ehrenamtlichen berichten darüber, wie sie Orte mit Leben füllen.

Eigentlich füllt sich die VereinBAR in Neunkirchen erst freitags gegen 18 Uhr mit Menschen, die dort neuerdings regelmäßig zum Feierabendgetränk zusammenkommen. Am vergangenen Freitag öffneten die verantwortlichen Ehrenamtler:innen des dortigen Heimatvereins allerdings ihre Türen bereits am Morgen, um dem Landtagsabgeordneten Jens Kamieth sowie weiteren Interessierten das geförderte LEADER-Projekt zu präsentieren.

Die 1. Vorsitzende des Regionalvereins Roswitha Still begrüßte die Runde und skizzierte das Förderprogramm, mit dem bislang über 40 Projekte erfolgreich umgesetzt wurden. Sie berichtete zudem, dass über einen zweiten Fördertopf zusätzlich über 90 „Kleinprojekte“ realisiert werden konnten.
Andreas Birkholz, 1. Geschäftsführer des Heimatvereins erläuterte den Gästen: „Mit Hilfe der LEADER-Förderung sowie hunderten, ehrenamtlichen Stunden in Eigenleistung, haben wir ein neues Schmuckstück in der Mitte Neunkirchens geschaffen. Die VereinBAR hat sich auf Anhieb etabliert und wird ebenso begeistert wie dankbar von den Menschen vor Ort angenommen, die zuvor keine Kneipe mehr in ihrer Gemeinde hatten. Hier ist freitagsabends endlich wieder etwas los im Zentrum – ein Angebot für Jung und Alt. Auch die Unterstützung der Bevölkerung ist ungebrochen. Viele Vereine, Institutionen und Privatpersonen aus Neunkirchen und den Ortsteilen wechseln sich mit dem wöchentlichen Thekendienst ab und kommen auch gerne wieder“.

Anschließend ging es zum Aktivpark Rassberg, wo Bürgermeister Marco Schwunk die Führung persönlich übernahm. Unter anderem sind in einem ersten Bauabschnitt knapp 170.000 € Fördergelder aus dem LEADER- und Kleinprojekt-Topf in die Maßnahme geflossen. Entstanden sind so ein Multifunktionsspielfeld sowie eine Boule-Bahn. Weitere Bauabschnitte umfassten einen Balancierparcours mit Spielgeräten, eine große Flugschaukel und eine Loungebox. Demnächst kommt noch der so genannte Raceberg hinzu. Der Aktivpark ist umgeben von Gymnasium und Grundschule, sodass viele junge Menschen „Traffic“ auf das Gelände bringen. Als neuer Quartierstreffpunkt wird der Platz aber von Klein bis Groß mit Begeisterung genutzt. Davon bekamen die Teilnehmer:innen der Projekttour vor Ort einen persönlichen Eindruck, als eine Gruppe Kinder vergnügt auf das Gelände rannte.

Weiter ging die Fahrt in Richtung Burbach. Das Haus Wanersch im Ortsteil Holzhausen bildete die dritte Station auf der kleinen Rundreise. Bei herrlichem Sonnenschein präsentierte Karola Gehrer, 1. Vorsitzende des Vereins Wanersch e.V., die Begegnungsstätte mitten im Ort. Neben der Ertüchtigung der ehemaligen Dorfkneipe inklusive Erhalt der alten Schankanlage wurde auf dem Außengelände ein kleiner Biergarten errichtet. Wie in Neunkirchen verwandelt sich die Ehrenamtskneipe freitagsabends zu einem beliebten Treffpunkt. Darüber hinaus gibt es Spielenachnachmittage, Vorträge zu aktuellen Themen, Ferienaktionen für die gesamte Familie und musikalische Veranstaltungen. „Die Begeisterung im Ort war von Anfang an unheimlich hoch und sie ebbt nicht ab. Wir haben als junger Verein schon 69 Mitglieder und eine tolle Helferstruktur für die ehrenamtliche Bewirtung und andere Veranstaltungen. Der Biergarten ist in der warmen Jahreszeit so voll besetzt, dass wir mit zusätzlichen Bierzeltgarnituren aushelfen müssen. Das Wanersch ist eine echte Bereicherung für das Dorfleben“, so Karola Gehrer.

In der Alten Mühle im Ortsteil Lippe wartete neben der Präsentation des LEADER-Projekts auch ein Testlauf mit dem über das Kleinprojekt-Förderprogramm angeschafften Pizzaofen. Auf den Grundmauern der alten Mühle wurde ein schicker Neubau inklusive stilvoller Theke und großzügiger Terrasse errichtet – Ein neues Highlight für die Bewohner:innen des Dorfes und an Wochenenden auch für Wanderer und Radfahrer von außerhalb. Neben dem Bau des Gebäudes wurde auch ein Teil des dahinter fließenden Bachlaufs mit Fördergeldern renaturiert. „Wir sind sehr stolz auf dieses Projekt. Früher gab es rund ein Dutzend Events durchgeführt vom Heimatverein im Dorf, dank der Alten Mühle sind es nun um die 50. Der WDR war auch schon zwei Mal da“, sagte Michael Abt, Ortsvorsteher und Vorstandsmitglied des Heimatvereins Lippe. Auch hier hat sich ein regelmäßiger Freitagstreff etabliert. Die Gäste kommen auch aus den umliegenden Ortschaften, denn es hat sich rumgesprochen, „hier kannste schwätze“.

Jens Kamieth zeigte sich während der Tour überwältigt von den neuen Treffpunkten und dem Engagement der Ehrenamtler:innen: „Wenn gute Ideen, Menschen, die etwas bewegen wollen und die LEADER-Förderung zusammenkommen, entstehen neue Angebote, die einen echten, dauerhaften Mehrwert erzeugen und das soziale Miteinander in den Orten stärken. Die Unterstützung des Ehrenamts durch das Hauptamt macht die Sache rund. LEADER ist ein voller Erfolg“.

Roswitha Still resümierte für den Regionalverein: „Obwohl ich alle vier Projekte bereits bei früheren Gelegenheiten kennen lernen durfte, bin ich immer wieder aufs Neue begeistert vom Herzblut, mit dem die Verantwortlichen die Orte mit Leben füllen. Jeder der Treffpunkte ist für sich einzigartig und stets einen Besuch wert“. Die Vorsitzende bedankte sich außerdem bei Gerd Sauer, ehrenamtlicher Fahrer des Bürgerbusvereins Burbach, für die geschenkte Zeit und souveräne Fahrt über die gesamte Tour hinweg.

(Fotos 1 bis 3: Regionalverein)
(Foto 4: Lisa Czeczinski)